Jawlenksy Open Air

Innenstadt-Flaneure und Wochenmarkt-Besucher staunten. Die Schüler der 8c und ein paar Zehntklässler der IGS „Alexej von Jawlensky“ aus dem Schelmengraben hatten ihre „Fälschungen“ von Jawlenskys Werken auf Staffeleien vor dem Rathaus unter dem Motto „Jawlensky open air“ ausgestellt. Während einige Schüler noch fleißig malten, erläuterten andere den interessierten Leuten das Konzept ihrer Schule und den Hintergrund der Aktion.

Fünft- bis Zehntklässler haben die Bilder im Kunstunterricht oder in Kursen während der vergangenen fünf Jahre mithilfe von Beamern, bunten Farben und Kunstlehrern erstellt. Sonst hängen sie in der Schule.

Im Winter kam dann die Idee, die Bilder außerhalb der Schule auszustellen, „um die Leute ein bisschen zum Nachdenken über Kunst anzuregen und zu zeigen, dass Schule auch anders funktioniert“, sagt Mira Barry, eine Schülerin der zehnten Klasse. Auch „wollen wir unserem Schulnamen alle Ehre machen“, meint Carlotta Friese aus der 8c. Ihre Klasse war vollständig auf den Marktplatz gekommen. Dank des schönen Wetters leuchteten die Farben der rund 40 Nachbildungen und ließen nicht nur den Schulleiter Rainer Bücher, sondern auch viele Passanten ihre Kamera oder ein Handy zücken.

Darunter war auch Diana Krämer: „Ich war erst verblüfft, weil ich dachte, es handele sich um Originale.“ Beim zweiten Blick sei ihr dann ein verändertes Format aufgefallen. Auch Kommentare wie „Seid ihr Kunststudenten?“ machten den Erfolg des Projekts deutlich.

Kein Wunder also, dass sich die Schüler beim Wettbewerb „Leonardo“ in der Kategorie „Kunst und Design“ beworben haben. Auf die Frage, wie sie ihre Chancen einschätzt, reagierte Miriam Picolin (14) positiv „Ich würde schätzen, dass wir vielleicht einen Preis kriegen“. Für den Schulleiter ist dieser Aspekt allerdings unwichtig. „Das ist überhaupt nicht von Bedeutung, es geht um das schöne Projekt.“ Ob die Jury genauso begeistert sein wird wie die Passanten, wird sich zeigen, aber die Aktion war schon jetzt ein voller Erfolg. „Optimal“, „großartig“ und „absolut gekonnt“, lauteten einige Kommentare auf dem Schlossplatz. (Wiesbadener Kurier vom 16.04.2015, geschrieben von Luna Bungard)