Umgang mit Heterogenität / Differenzierung

Wenn es darum geht, der Unterschiedlichkeit der Schülerinnen und Schüler Rechnung zu tragen, müssen Differenzen für die Lehrenden zunächst sichtbar werden können, ohne dass damit Bewertungen und Einstufungen in Leistungsgruppen einhergehen.
Es finden sich in jeder Schulform bei allen Kindern Unterschiede in

  • den kognitiven Lernvoraussetzungen,
  • den allgemeinen sprachlichen Kompetenzen,
  • den sozialen Fähigkeiten,
  • den Interessen und Neigungen,
  • der Leistungsmotivation,
  • den Erwartungen an Erwachsene,
  • den Auffassungen von richtigem Rollenverhalten,
  • den physischen und gesundheitlichen Voraussetzungen sowie
  • den Traditionen, Wertmustern und Normen.

Um diese Differenz wahrnehmen zu können, werden Unterrichtssituationen so gestaltet, dass Wahrnehmen und Beobachten für Lehrende überhaupt möglich ist. Methoden, die selbstständiges und kooperatives Lernen fördern, sind genauso fester Bestandteil des Unterrichts wie auch die Reflexion des Lernprozesses mit Hilfe von Lernjournalen und Portfolios und die Präsentation der Arbeitsergebnisse.
Die Lehrkräfte gestalten die Lernumgebung so, dass hohe Selbstständigkeit und Eigenverantwortung bei den Schülerinnen und Schülern möglich ist, sie immer wieder auf ihre eigene Verantwortung im Lernprozess hingewiesen werden und Anforderungen und Lernziele für sie transparent sind.

So gestaltete Unterrichtssituationen ermöglichen es den Lehrenden und Lernenden zu beobachten, ihnen individuelle Rückmeldungen zu geben und risikoreiche Lernwege frühzeitig zu erkennen. Rituale und Regeln strukturieren den schulischen Alltag und bilden den verbindenden, gemeinschaftsbildenden äußeren Rahmen.

Man unterscheidet:

1. äußere Differenzierung - Einteilung in E/G Kursniveau
2. Binnendifferenzierung - Individuelles Arbeiten

äußere Differenzierung

a) formal:

  • Einteilung am Ende Jg. 6 / wirksam ab Jahrgang 7 (E, M) oder Ende 7 (D, Franz./Spanisch) wirksam ab Jahrgang 8
  • Umstufung nur zum Halbjahresende
  • Entscheidung trifft Klassenkonferenz (alle Lehrer der Klassen)
  • Elterneinspruch kann die Entscheidung für ½ Jahr aufschieben, die Konferenz entscheidet dann endgültig.
  • Klassenarbeiten werden auf 2 Niveaus geschrieben.

b) pädagogische Forderung

  • Eingestuft wird behutsam
  • Möglichst viel gemeinsames Lernen, Erhalten von Strukturen
  • Keine Diskriminierung, sondern Entlastung - keine Nachhilfe
  • kein Parkplatz für Faulpelze

Einstufungskriterien für den G-Kurs

  • Schüler braucht verstärkt Zuwendung/Lob (muss mitgezogen werden - Arbeitsansporn)
  • Probleme mit der selbstständigen Arbeit (WPL,HA, Einhaltung von Terminen...)
  • Schwächen bei: Durchhaltevermögen, Konzentration.
  • Überforderung durch Stofffülle und Komplexität
  • Verstärkte Wiederholung des Unterrichtsstoffes erforderlich
  • Reproduktion
  • Leistungsrückstand
  • keine Erfolgserlebnisse

Einstufungskriterien für E-Kurs

  • Selbstständigkeit beim Arbeiten
  • Souveräner Umgang mit Stoff und Material
  • Abstraktionsvermögen/Transferleistung
  • Engagement
  • Bereitschaft und Fähigkeit zu helfen
  • Interesse am Vertiefen und Forschen
  • Flexibilität